Fröruper Berge

 

In den Fröruper Bergen

Am Montag sind wir in der ehemaligen Kiesgrube Frörupsand auf Entdeckungstour gegangen. Bereits auf unserem ersten Weg quer durch die Grube fielen uns eine Orchidee und die Mondraute auf.

Die nächsten Rufe von Kindern verkündigten die Entdeckung von Pilzen: Tintlinge, aus denen man in früheren Zeiten tatsächlich manchmal Schreibtinte hergestellt hat. Ein magischer Anziehungspunkt war ein erst im letzten Sommer angelegter Teich in smaragdgrüner Farbe.

Diesen Teich haben die Kinder an allen drei Tagen immer wieder aufgesucht. Einige Kinder spezialisierten sich am ersten Tag darauf, unter großen Steinen nach Tieren zu schauen. Sie fanden Regenwürmer, Schnurfüßer und Steinkriecher. Frösche wurden in die Hand genommen,

eine Goldleiste (großer Laufkäfer) und ein Saftkugler wurden in einem Glas herangebracht. An den Hängen fielen uns die hübschen rosa Blüten vom Reiherschnabel auf. Und wir sahen einen männlichen Aurorafalter sowie den bräunlichen Dünen-Sandlaufkäfern

und den grünen Feld-Sandlaufkäfer . Später erregte noch ein großer Ameisenhaufen (von der roten Waldameise) unsere Aufmerksamkeit. Empörung machte sich unter manchen Kindern breit, als wir entdeckten, dass einige Ameisen gerade einen Marienkäfer heranschleppten. Sie meinten den Marienkäfer retten zu müssen, während andere Kinder die Ansicht vertraten, dass man die Entscheidung den Ameisen überlassen müsse. An allen Tagen konnten wir ausgiebig Markusfliegen beobachten, die durch ihren langsamen Flug und die dabei herabhängenden Beine auffallen. Die weite Aussicht von der nahegelegenen Plattform haben wir ausgiebig gewürdigt. Auf dem Weg dorthin konnten wir die eigentümliche Gestalt von Erdsternen bewundern. Die Stunden vergingen wie im Flug. Am Dienstag machten wir von der alten Kiesgrube aus eine Wanderung zum Butschimoor.

Auf dem Weg dorthin klärten wir das Geheimnis einer zunächst ganz rätselhaften Pflanze. Die Reste von Bucheckern an der Spitze einiger Exemplare waren der Beweis dafür, dass wir es mit ‚Buchenkindern’ zu tun hatten. Am Rand des Moores haben wir nicht nur eine ausgiebige Rast gemacht, sondern uns von dort aus auch Torfmoos und Wollgras angeschaut. Im äußeren Bereich gab es sehr viele blühende Heidelbeeren – und wunderbare Kletterbäume.

Auf einer stark harzenden Fichte hatten sich verschiedene kleine Tiere in Harztropfen verfangen. Wir versuchten den Weg zum Bernstein gedanklich nachzuvollziehen. Zum Schluss hatten wir dann noch wieder Zeit für die Kiesgrube in Frörupsand. Hier war es nach Meinung der Kinder doch immer noch am schönsten.

Der Mittwoch begann mit starkem Regen – zum Glück beschränkte er sich weitgehend auf die Zeit vor unserem Aufbruch. Dieses Mal ließen wir uns von unserem netten Busfahrer beim Naturkindergarten absetzen und nahmen den Weg von dort durch den Wald zur Kiesgrube. Die Große Sternmiere mit ihren strahlend weißen Blüten fiel den Kindern bei diesem feuchten Wetter besonders auf. Wir hörten den Rufen des Zilpzalps zu, die dem Vogel den Namen gaben. In der Kiesgrube angekommen, verkündeten die Kinder zwei dringende Wünsche: frühstücken und klettern an den Hängen. Danach entwickelten sich zwei Interessengruppen: ‚Stöcke schnitzen’ und ‚kneten mit Lehm’. Es blieb noch Zeit für einen letzten Rundgang durch die Grube: noch einmal zum smaragdgrünen Teich, noch einmal dem ‚Zia-Zia-Zia’ des Baumpiepers lauschen, letzte prüfende Blicke hierhin und dorthin, noch einmal zum Lagerplatz aus den Vortagen, ein letztes Mal das Spiel ‚Fledermaus und Falter’. Die Zeit von unserem dreitägigen Projekt ‚Schule draußen’ war damit formal zu Ende.